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„Ich will, dass meine Kinder in der israelischen Armee dienen!“ Dieser Satz kommt nicht etwa von einem jüdischen Israeli, sondern von einem palästinensischen Araber, einem Muslim, dessen Wurzeln in einem Hebroner Clan liegen, der jeglicher Israel-Freundschaft völlig unverdächtig ist. Aufgewachsen ist der Vater von sieben Kindern in einem Stadtteil von Ostjerusalem. Vor einigen Jahren ist er von dort geflohen, weil er und seine Frau die antijüdische Hetze und den Israelhass nicht mehr ertragen konnten, mit denen ihre Kinder an der offiziellen palästinensischen Schule indoktriniert wurden. Jetzt wohnt die neunköpfige Familie in einer der „jüdischen“ Siedlungen, die um Jerusalem herum wachsen.
„Unbrauchbar“ für „die palästinensische Sache“
„Unbrauchbar“ für „die palästinensische Sache“ wurde Dschamal, wie ich ihn hier einmal nennen möchte, während acht Jahren Aufenthalts in Deutschland. Dort hat er gelernt, dass es nicht normal ist, wenn Kinder in der Schule geprügelt werden. In Deutschland hat er gelernt, dass Judenhass, Antisemitismus und Rassismus nicht gesellschaftsfähig sein sollten. Vielleicht ist es aber auch ein Stück weit natürliche Veranlagung, wenn Dschamal ein weites, offensichtlich liebevolles Herz für jeden Menschen hat, der ihm begegnet – sogar für die jüdischen Siedler, unter denen er jetzt ein neues Zuhause gefunden hat.
Dschamal und seine Familie haben kein verklärtes Bild von der israelischen Gesellschaft. Sie erleben die Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen und Mentalitäten im täglichen Leben, ganz besonders auch gegenüber Arabern und Palästinensern. Deshalb lässt er sich mittlerweile bei einem hebräisch klingenden Vornamen rufen und ist bemüht, seinen Nachnamen, der nur allzu offensichtlich seine Herkunft verrät, zu ändern.
Wenn Palästinenser Israelis werden wollen
Von den Israelis hat er offensichtlich gelernt, dass man für das, was man sich wünscht, kämpfen muss. Deshalb will er seinen Kindern den Weg zum Dienst in der Armee des jüdischen Staates öffnen. Spätestens dort werden sie feststellen, dass diese Familie kein Einzelfall ist. In der israelischen Armee dienen viele Nichtjuden, darunter nicht wenige Araber. Die antijüdische Hetze in den palästinensischen Schulen erkennen immer mehr Palästinenser als ein großes Übel, vielleicht sogar als eigentliche Wurzel ihres Elends. Der Menschenrechtsaktivist Bassam Eid ist derjenige, der in jüngster Zeit am deutlichsten dazu öffentlich Stellung bezogen hat.
Hetze im palästinensischen Schulsystem
Dass im palästinensischen Bildungssystem gezielt gegen Israel und das jüdische Volk gehetzt wird, ist nicht neu. Dr. Arnon Groiss ist Forschungsdirektor des Instituts für die Überwachung von Frieden und kultureller Toleranz in der Schulbildung (Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-SE). Seit fast zwei Jahrzehnten analysiert er in dieser Funktion Schulbücher der Palästinensischen Autonomiebehörde, Ägyptens, Syriens, Saudi-Arabiens, Tunesiens und des Iran. Die Webseite des Instituts www.impact-se.org zeigt, dass es nicht nur arabische und muslimische Schulbücher in der Region kritisch unter die Lupe nimmt, sondern auch israelische und jüdische, und vor allem an ultra-orthodoxe Literatur den gleichen Maßstab anlegt wie an palästinensische.
Vergeblich sucht man auf den Landkarten palästinensischer Schulbücher nach Städten wie Tel Aviv oder nach heiligen Stätten des Judentums. Die Westmauer („Klagemauer“) in Jerusalem, das Patriarchengrab in Hebron und das Rahelsgrab in Bethlehem wären demnach alles muslimische Heilige Stätten, die von Zionisten rechtswidrig für sich beansprucht wurden. Sechs Millionen jüdische Israelis sind auf demografischen Karten, die palästinensische Schüler studieren, schlicht nicht vorhanden.
Die Vereinten Nationen als Motor
„Peace Starts Here“ („Der Friede beginnt hier“) verkündet die UNRWA stolz als Motto ihrer Arbeit. „UNRWA“ steht für „United Nations Relief and Works Agency” for the Palestinian Refugees in the Middle East (= Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten), das am 8. Dezember 1949 ausschließlich für die arabischen Flüchtlinge aus dem israelisch-palästinensischen Konflikt gegründet wurde und heute von dem Schweizer Pierre Krähenbühl geleitet wird.
Doch anstatt eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts zu propagieren, kommen selbst im Bildungsprogramm für Christen, wenn dort Geschichten aus dem Alten Testaments erzählt werden, überhaupt keine Juden vor. Jede historische oder religiöse Verbindung des Judentums zu Jerusalem wird in UNRWA-Schulbüchern schlicht ignoriert: „Jerusalem ist eine arabische Stadt, erbaut von unseren arabischen Vorvätern vor Tausenden von Jahren. Jerusalem ist eine Heilige Stadt für Muslime und Christen.“
Es gibt „Palästina“ auf den Landkarten, aber kein „Israel“. Das gesamte Territorium des Staates Israel, der seit immerhin sieben Jahrzehnten existiert, sind „besetzte Gebiete“. Wenn „Israel“ erwähnt wird, dann nicht etwa als legitimer Staat, der – in welchen Grenzen auch immer – irgendwo ein Existenzrecht hätte. „Israel“ wird lediglich als illegitime „Besatzungsgröße“ erwähnt und vor allem als Ursprung von sehr viel Bösem.
Juden haben in den palästinensischen Schulbüchern überhaupt keine Rechte, beobachtet Groiss, „sondern nur habgierige Ambitionen“. Der Journalist und Akademiker kommt zu dem Schluss, dass die Schulbücher der UNRWA eine Kampagne der Dämonisierung und Delegitimierung gegen das jüdische Volk und seinen Staat betreiben.
Anstiftung zur Gewalt
Und damit nicht genug. Unter Anwendung eines Sprachgebrauchs aus dem traditionellen Islam, in dem von „Dschihad“ und „Märtyrertum“ die Rede ist, wird die gewaltsame Befreiung Palästinas propagiert. An manchen Stellen wird regelrecht zum „Märtyrertum“ gehetzt.
Die Propagierung eines „Rechtes auf Rückkehr“ unterstreicht, dass „ganz Palästina ausschließlich den Palästinensern gehört“, deren Zahl auf bis zu neun Millionen beziffert wird. Juden haben keine Rechte in dem Land, das sie 1948 gewaltsam besetzt haben. Letztendlich bedeutete die Umsetzung eines Rückkehrrechts, so wie es von Palästinensern gefordert wird, das Ende eines jüdischen Staates Israel. Es bestreitet de facto ein Recht des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung. Der Einsatz von Gedichten und Liedern betont auf emotionaler Ebene, dass die Rückkehr des palästinensischen Volkes in sein Land unvermeidbar und alternativlos ist.
Gezielte Radikalisierung
2016 begann die Palästinensische Autonomiebehörde neue Schulbücher zu veröffentlichen. Nach einer Untersuchung von 118 Textbüchern muss Groiss im Juli 2018 erkennen, dass sich an der Delegitimierung und Dämonisierung des Staates Israel, an der Hetze zur Gewalt und dem Fehlen einer Erziehung zum Frieden durch die Überarbeitung des Lernmaterials nichts geändert hat.
An manchen Stellen ist eher eine Radikalisierung erkennbar, wenn die jüdischen Bürger des Staates Israel etwa als „Fremde“ oder „Eindringlinge“ bezeichnet werden. „Israel“ wird auch in den aktualisierten Versionen nirgends als souveräner Staat erwähnt. Stattdessen wird weiterhin „Palästina“ an der Stelle Israels auf den Landkarten als souveräner Staat in der Region dargestellt. Die Dämonisierung des jüdischen Volkes beginnt in palästinensischen Schulbüchern bereits mit der politischen Rivalität zwischen dem Propheten des Islam und den Juden Arabiens. Die Juden des 21. Jahrhunderts werden als „Helfer des Teufels“ bezeichnet.
Mittlerweile gibt es weitere Untersuchungen, die die Erkenntnisse von Dr. Arnon Groiss bestätigen. Die israelische Journalistin Caroline Glick kommt zu demselben Schluss wie der Palästinenser Dschamal, der deswegen seine Kinder nicht mehr in palästinensische Schulen schicken will: „UNRWA-Schulen indoktrinieren palästinensische Kinder Israel und Juden zu hassen und ihre Vernichtung anzustreben. UNRWA-Mitarbeiter im ganzen Nahen Osten verherrlichen Terroristen, verherrlichen Nazis, und rufen auf zur Vernichtung des jüdischen Volkes.“ Und dieses ganze Szenario spielt sich seit nunmehr drei Jahrzehnten unter dem Deckmantel des „Friedensprozesses“ ab und wird finanziert von Europäern und Amerikanern, die mittlerweile selbst von hochrangigen Israelis als „willentlich blind“ bezeichnet werden.
Bei „Fokus Jerusalem“ gibt es zum Thema eine TV-Reportage.