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Nicht zufällig beginnt das Neue Testament mit der Aussage „Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ/Biblos geneseos Jesu Christu“, was übersetzt so viel heißt, wie „Buch der תֹולְדֹות/toledot von Jesus, dem Messias“ (Matthäus 1,1). Das hebräische Wort תֹולְדֹות/toledot ist ein „Grund-legender“ Begriff in der Heiligen Schrift.[1] Deshalb muss Entscheidendes verloren gehen, wenn wir diesen Begriff übergehen, nicht zutreffend verstehen oder gar missverständlich übersetzen.

Um das gleich vorweg zu nehmen: Wer diese allererste Aussage im Neuen Testament bislang als Überschrift über den Stammbaum Jesu oder vielleicht sogar als literarische Gattungsbezeichnung für Matthäus 1,1-17 verstanden hat, hat ihn ziemlich sicher missverstanden.

Weichen-stellende Schriftstellen

1. Mose 2,4 berichtet „אֵלֶּה תֹולְדֹות הַשָּׁמַיִם וְהָאָרֶץ בְּהִבָּרְאָם/eleh toledot haschamajim veha’aretz behibare’am“. Luther (1984) verdeutschte sinnreich: „So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wurden.“ Die revidierte Elberfelder versucht es mit: „Dies ist die Entstehungsgeschichte der Himmel und der Erde, als sie geschaffen wurden.“ Martin Buber und Franz Rosenzweig meinen[2]: „Dies sind die Zeugungen des Himmels und der Erde: ihr Erschaffensein.“

Wenn ich den Begriff „תֹולְדֹות/toledot“ vorläufig einmal unübersetzt lasse, steht in 1. Mose 2,4 wörtlich: „Dies sind die תֹולְדֹות/toledot der Himmel und des Landes, als sie geschaffen wurden.“

In 1. Mose 5,1 folgen auf die תֹולְדֹות/toledot des Himmels und des Landes die תֹולְדֹות/toledot des Menschen: „זֶה סֵפֶר תֹּולְדֹת אָדָם/seh sefer toledot Adam“ – „Dies ist das Buch der תֹולְדֹות/toledot des Adam“.

Diese einzigartige Formulierung hat der Evangelist Matthäus dann offensichtlich für die Einleitung seines Evangeliums gewählt und dabei Jesus an die Stelle von Adam gesetzt.

Mit der Überschrift von 1. Mose 5,1 wird die Aussage unterstrichen, dass Mann und Frau gemeinsam als Mensch in der Ähnlichkeit Gottes erschaffen wurden, und dass der Schöpfer sie segnete und ihnen gemeinsam den Namen „Adam“, „Mensch“, gab.

Darauf folgt eine Geburtenfolge von Adam bis zu den Söhnen Noahs: Sem, Ham und Jafet – mit auffallend genauen Altersangaben.

Die jüdische Tradition gelangt aufgrund dieser ersten beiden Vorkommen des Begriffes תֹולְדֹות/toledot zu der Einsicht, dass ein einzelner Mensch ebenso wichtig sein muss wie das gesamte Werk der Schöpfung. Woraus der berühmte Satz gefolgert wird: „Wer einen Menschen tötet, tötet eine ganze Welt.“

Weiter entspinnt sich daraus eine Diskussion um das Gebot, das laut Jesus das höchste ist (Markus 12,28-34) – wobei Schimon Ben Asai aus der zweiten Generation der Tannaiten (erstes Drittel des zweiten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung) Rabbi Akiva, der ähnlich wie Jesus argumentiert hatte, widerspricht. Ben Asai meinte, die תֹולְדֹות/toledot Adams seien noch wichtiger. Schließlich gehe es dabei nicht nur um den Nächsten, sondern um den Menschen überhaupt. Ganz gleich ob Jude oder Nichtjude: jeder Mensch sei gleichermaßen im Bilde Gottes erschaffen.[3]

Zum dritten Mal erscheint der Begriff תֹולְדֹות/toledot dann in 1. Mose 6,9, wo unter der Überschrift אֵלֶּה תֹּולְדֹת נֹחַ/eleh toledot Noach die so genannte Sintflutgeschichte erzählt wird.

Darauf folgen die תֹולְדֹות/toledot der Söhne Noahs (1. Mose 10,1), gemeinhin als Völkertafel bezeichnet: Eine Zusammenfassung der Stämme, Stammesverbände und Völker, die sich nach der Sintflut über die Erde ausbreiten.

Die תֹולְדֹות/toledot Sems (1. Mose 11,10) schließen sich unmittelbar an den Turmbau zu Babel an und stellen eine Verbindung her von Sem bis zu den Söhnen des Terach: Abram, Nahor und Haran.

Die תֹולְדֹות/toledot Terachs (1. Mose 11,27) handeln von Terachs Familie, den verwandtschaftlichen Zusammenhängen und ihrem Auszug aus Ur in Chaldäa mit dem Ziel des Landes Kanaan. Allerdings endet dieses Unterfangen in Haran, wo Terach stirbt.

Die gesamte Abrahamsgeschichte steht unter dieser Überschrift „וְאֵלֶּה תֹּולְדֹת תֶּרַח/ve’eleh toledot Terach“, weil die nächsten תֹולְדֹות/toledot erst in 1. Mose 25,12 auftauchen.

Es gibt in der Bibel also keine „תֹולְדֹות/toledot Abrahams“ – was angesichts der außerordentlich bedeutenden Rolle, die dieser Mann spielt, und seiner Wirkungsgeschichte, die weit über das Neue Testament hinaus bis in unsere Zeit hinein reicht, bemerkenswert ist.

In 1. Mose 25,12 ist von den תֹולְדֹות/toledot des Abrahamssohnes Ismael die Rede, der von der Ägypterin Hagar geboren worden war. Seine Großfamilie wird letztendlich zu einem Zwölfstämmevolk, das in den Wüstengebieten südlich des verheißenen Landes beheimatet ist.

Wenige Verse später ist dann gleich noch von „וְאֵלֶּה תֹּולְדֹת יִצְחָק בֶּן־אַבְרָהָם/ve’eleh toledot Jitzchak ben Avraham“ („dies sind die תֹולְדֹות/toledot Isaaks, des Sohnes Abrahams“) die Rede (1. Mose 25,19)[4], einer Zusammenfassung nicht etwa der Geschichte Isaaks, sondern der Ereignisse um das Brüderpaar Esau und Jakob.

1. Mose 36 erwähnt die תֹולְדֹות/toledot Esaus, „das ist Edoms“ (Vers 1), beziehungsweise, „des Vaters von Edom auf dem Gebirge Seir“ (Vers 9). Dass die תֹולְדֹות/toledot Esaus gleich zweimal kurz aufeinander erwähnt, das heißt eigentlich, betont werden, fällt auf, weil es einzigartig ist.

Dieses Kapitel zeichnet den Aufbau der Nachkommenschaft Esaus nach, verwurzelt die Großfamilie geographisch im südlichen Ostjordanland und skizziert einen Stammesverband, der später immer wieder als Edom bezeichnet wird.

Die תֹולְדֹות/toledot Jakobs (1. Mose 37,2) schließlich, bezeichnen wiederum weder eine Genealogie noch einen Stammbaum. Auch beginnen sie nicht mit der Geburt Jakobs (1. Mose 25,26), sondern mit der Geburt des alles entscheidenden Sohnes von Jakob.

Die תֹולְדֹות/toledot Jakobs erzählen die Geschichte Josefs und seiner Brüder, durch die im ägyptischen Exil die Grundlage dafür gelegt wurde, dass aus dem losen Verband einer Großfamilie, die im Laufe der Zeit zu Sklaven geworden war, letztendlich das Volk der Hebräer entstand.

In 1. Mose 32,29 war der Name „Israel“ erstmals gefallen, als dem Stammvater Jakob am Jabbok gesagt worden war: „Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel.“

Vom letzten Vorkommen des Begriffes תֹולְדֹות/toledot im ersten Buch der Bibel her gedacht, ist es tatsächlich so, dass diese תֹולְדֹות/toledot auf Israel zulaufen.[5] Insofern liegt es nicht fern, Zweck und Sinn aller תֹולְדֹות/toledot darin zu finden, die Herkunft der בני ישראל/bene Jisrael („Söhne Israels“) festzustellen.[6]

Eine Strukturmarkierung

Die rabbinische Tradition ist der Ansicht, dass die Thora nicht in einem Zug geschrieben, sondern Mose „Schriftrolle für Schriftrolle übergeben“ worden war (תורה מגילה מגילה נתנה/torah megillah megillah nitnah).

Die Formel „אֵלֶּה תֹּולְדֹת/eleh toledot,“ „dies sind die תֹולְדֹות/toledot,“ kommt zehnmal im 1. Buch Mose vor. Jedesmal beginnt ein neuer Abschnitt, so dass jede Schriftrolle, jedes „Buch“ mit dieser Aussage anfängt. „Dies erklärt auch, warum einige Abschnitte einleitende Verse haben, welche Tatsachen, die in früheren Abschnitten erwähnt sind, ins Gedächtnis rufen oder zusammenfassen.“[7]

Offensichtlich gliedert der Ausdruck תֹולְדֹות/toledot die so genannte Urgeschichte. Er hat die Funktion einer strukturellen Markierung in der Erzählung des Verlaufs von der Schöpfung bis zum auserwählten Volk, den das erste Buch Mose nachzeichnet.[8]

Yael Ziegler kommt zu dem Schluss: „Das letzte Auftreten des Ausdrucks אֵלֶּה תֹּולְדֹת/ve’eileh toledot im 1. Buch Mose bezieht sich auf Jakob (1. Mose 37,2). Das bedeutet, dass die Zeit der Filterung vorbei ist. Von diesem Zeitpunkt an sind alle Nachkommen Jakobs Teil des auserwählten Volkes.“[9]

Zusammenfassung oder Überschrift?

Schon ein flüchtiger Blick auf 1. Mose 2,4 hatte gezeigt, dass sich Herausgeber von Bibelausgaben, Bibelübersetzer und Ausleger nicht einig sind, ob es sich bei dem Begriff אֵלֶּה תֹולְדֹות/eleh toledot, der in der Bibel nur im Plural vorkommt,[10] um eine Zusammenfassung des Vorhergehenden oder um eine Überschrift des Folgenden handelt.

Überhaupt spricht die Bibel nie abstrakt und theoretisch von irgendwelchen תֹולְדֹות/toledot. Das Wort steht an keiner Stelle allein, objektiv, ohne Bezug im Raum, sondern ist ausschließlich – im Status constructus oder mit einem Suffix[11] – auf eine Person oder Personengruppe bezogen – außer in 1. Mose 2,4, wo es nicht um Personen, sondern um Himmel und Erde geht.

Bei der Frage nach einer Funktion des Begriffes als Überschrift, ist zuerst einmal festzuhalten, dass sich אֵלֶּה/eleh („diese“) zu Beginn eines Abschnittes „in der Regel auf das Folgende“ bezieht.[12] Es scheint sogar möglich zu sein, ganz allgemein zu sagen, dass „אֵלֶּה תֹולְדֹות/eleh toledot“ („diese sind die toledot“) „stets Überschrift“ ist,[13] sich als Einleitungsworte „immer auf das Folgende“ beziehen.[14]

Das einzige Problem bei einer grundsätzlichen Erklärung von אֵלֶּה תֹולְדֹות/eleh toledot als Überschrift bereitet das Vorkommen dieses Ausdrucks in 1. Mose 2,4: „Dies sind die תֹולְדֹות/toledot der Himmel und der Erde.“

Wenn wir mit der antiken jüdischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta (LXX), sagen „Αὕτη ἡ βίβλος γενέσεως/Haute he biblos geneseos“ („dies ist das Buch der Genesis“), müssen wir feststellen, dass der Text von der Entstehung des Himmels und der Erde nach dieser Überschrift nichts weiter berichtet – zumal die Erschaffung von Himmel und Erde in 1. Mose 2,1 expressis verbis für abgeschlossen erklärt worden war.

An keiner einzigen Stelle beschreiben die תֹולְדֹות/toledot eine Entstehung, nirgends den Stammbaum oder die Genealogie der jeweils genannten Person, sondern immer die Folgen, die Konsequenzen ihrer Existenz. Genauso „können auch die תֹולְדֹות/toledot des Himmels und der Erde nicht den Ursprung und die Entstehung des Weltalls erzählen, sondern nur was mit dem Himmel und der Erde nach ihrer Schöpfung weiter geworden ist.“[15]

Samson Raphael Hirsch unterstreicht, dass es „keinen ungeeigneteren Ausdruck für [die] Entstehung“ von Himmel und Erde gäbe. Vielmehr gehe es bei den תֹולְדֹות/toledot um „die natürlichen Erzeugnisse des Himmels und der Erde“, das heißt, „es umfasst dies Alles, was nun nach der Schöpfung sich durch das Zusammenwirken des Himmels und der Erde erzeugt.“[16]

Zwei weitere תֹולְדֹות/toledot

Außerhalb des 1. Buches Mose finden wir noch zwei weitere bemerkenswerte Vorkommen des Begriffes תֹולְדֹות/toledot:

In 4. Mose 3,1 wird unter der Überschrift „וְאֵלֶּה תֹּולְדֹת אַהֲרֹן וּמֹשֶׁה/ve’eleh toldot Aharon veMosche“ („dies sind die תֹולְדֹות/toledot Moses und Aarons“) die besondere Berufung und Beauftragung der Priester und Leviten im Volk Israel zusammengefasst.

Und in Ruth 4,18, dem zwölften Vorkommen dieses Begriffes auf diese Weise, wird nach der Einleitung „וְאֵלֶּה תֹּולְדֹות פָּרֶץ/ve’eleh toldot Paretz“ („dies sind die תֹולְדֹות/toledot des Peretz“) die Buchrolle Ruth abschließend zusammengefasst, indem die genealogische Verbindung von Peretz, dem Sohn Judas, über Boas bis zu König David gezogen wird. Das alles entscheidende Verbindungsglied in dieser Geschichte ist die Moabiterin Ruth, die sich ihrer verbitterten Schwiegermutter Naomi in liebevoller Loyalität angeschlossen hatte.

Wenn der Ausdruck אֵלֶּה תֹּולְדֹת/eleh toledot die Linie von der Schöpfung zum auserwählten Volk nachzeichnet und strukturiert, sollte es nicht erstaunen, dass in 4. Mose 3,1 der Ausgangspunkt der Priesterlinie und in Ruth 4,18 die Grundlage des Königshauses mit אֵלֶּה תֹּולְדֹת/eleh toledot vorgestellt werden.[17] Beide Dynastien spielen auf dem Weg des Gottesvolkes von der Schöpfung zur Neuschöpfung eine entscheidende Rolle.[18]

Darüber hinaus gibt es dann noch Vorkommen des Wortes תֹולְדֹות/toledot in der Bibel, wo bedeutende Menschen, Familien oder Stämme „entsprechend ihren Namen, ihren תֹולְדֹות/toledot, ihren Familien, ihren Vaterhäusern, ihren Völkern“[19] in einen historischen Zusammenhang gestellt werden.

Zweifellos denkt die Thora die Geschichte eines Volkes nicht in Jahrhunderten, sondern in Vätern und Söhnen.[20] Zuweilen mag die Überschrift אֵלֶּה תֹולְדֹות/eleh toledot tatsächlich auch zurückgreifen.[21] Dann nehmen die תֹולְדֹות/toledot eine historische Einordnung vor, stellen eine Person oder Personengruppe in einen Zusammenhang, und zwar nicht selten in einen Zusammenhang von Ursache und Wirkung.

Die Herkunft eines Menschen, seine Prägungen und seine ganz persönliche Geschichte bestimmen seinen Charakter. Mit jedem Namen ist eine Geschichte verbunden. Bei den תֹולְדֹות/toledot geht es um das Handeln Gottes mit Menschen, Familien, Großfamlien, Clans, Stämmen, Stammesverbänden, Völkern.

Es geht darum, wie Gott selbst die Mentalität, die Denkweise, den Charakter, die Kultur und nicht zuletzt auch die Religion oder Theologie von Menschen prägt – und welche Entscheidungen, Denkstrukturen, Verhaltensweisen auf Seiten der Menschen daraus erwachsen.

All das ist kein Zufall, sondern Ergebnis des gezielten Handelns des Schöpfers – durch natürliche Entwicklung genauso, wie durch direktes Eingreifen, „übernatürliche“ Wunder, durch Leistungen und Erfolge, aber auch durch Versagen, Verfehlung und Schuld.

Bei תֹולְדֹות/toledot geht um Bestimmung und Berufung – und dann vor allem auch darum, dass Menschen ihrem Schöpfer nicht willenlos ausgeliefert sind, ergo, so etwas ähnliches wie Marionetten wären. Vielmehr sind sie dazu bestimmt und berufen, etwas aus dem zu machen, was der eine, wahre, lebendige Gott in ihr Leben hineingelegt hat.

Der Wortstamm ילד/jalad

Zweifelsohne ist das Wort תֹולְדֹות/toledot von der hebräischen Wortwurzel „ילד/jalad“ abgeleitet, die laut Lexika so viel bedeutet wie „gebären“, „[er-]zeugen“, „geboren werden“, „hervorbringen“.

Im Hintergrund der Bedeutung dieses Wortes steht also die Erfahrung einer Geburt, eines Ereignisses, das lange vorbereitet wurde. Diese Vorbereitung ist – bewusst oder unbewusst – ein anstrengender Prozess, der von den Beteiligten, am meisten von der Mutter, aber auch von dem Neugeborenen, viel fordert. Die Geburt selbst ist ein Geschehen, das mit harter Arbeit, viel Schweiß, Schmerz, Blut, Angst – und manchmal sogar Tod – durchlitten werden muss. Der Beginn eines neuen Lebens prägt das Leben der Eltern unausweichlich und unumkehrbar.

Die Septuaginta (LXX) gibt תֹולְדֹות/toledot einmal mit „γενεά/genea[22], dann mit „συγγένεια/συγγενία/syngeneia/syngenia[23], und schließlich an den für uns besonders interessanten Stellen mit „γένεσις/genesis[24] wieder. Dabei übersetzt sie die תֹולְדֹות/toledot in 1. Mose 2,4 kurzerhand mit „ἡ βίβλος γενέσεως/he biblos geneseos“. Das heißt, die LXX fügt „das Buch“ einfach hinzu und präsentiert so diese Überschrift – missverständlich! – als „Das Schöpfungsbuch von Himmel und Erde“.

Das hebräische Wort תֹולְדֹות/toledot wird von klassischen Übersetzern[25] im Deutschen mit „Zeugungen“, dann konkreter mit „Geschlechter“, „die Gezeugten“ oder „Sprößlinge“[26] wiedergegeben.

In seinem Kommentar zu 1. Mose 5,1 spricht Joseph Herman Hertz von „Nachkommen“,[27] andere von „Geschlechtsfolge“, „Geschlechtsgeschichte“, „Generationen“, einer „Familiengeschichte“ oder einem „Familienregister“[28], „die Nachkommenschaft Jemandes, die Entwicklung der Zeugungen, die Geschichte der Gezeugten, das was mit ihnen vorgeht, was sie tun und vollbringen“.[29]

Dies wird noch unterstrichen von der Beobachtung, dass der auf die תֹולְדֹות/toledot folgende Genetiv immer nur den Vater bezeichnet,[30] ihr Gegenstand dann allerdings nicht die Eltern sind, sondern die Kinder.[31] So betonen Keil und Delitzsch: „in keinem Falle [ist es] die Geburts- oder Entstehungsgeschichte des genitivisch Genannten, sondern immer dessen Zeugungs- und Lebensgeschichte.“[32]

Da das erste Vorkommen dieses Wortes in 1. Mose 2,4 von den תֹולְדֹות הַשָּׁמַיִ