Hebräisch lernen, aber wie?

Zum Hebräisch lernen mache ich Mut.

Wenn ich dann gefragt werde: „Wie hast Du das gemacht? Welche Schule hast Du besucht?“, muss ich passen. Das Sprachenkolleg der Württembergischen Landeskirche, an dem ich biblisches Hebräisch gelernt habe, gibt es nicht mehr – und außerdem lerne ich Sprachen eher wie ein Kind, intuitiv, als „Nachmacher“, und weniger analytisch. Deshalb waren meine Antworten bislang wenig hilfreich.

Jetzt habe ich einige Leute gefragt, die selbst Hebräisch gelernt haben, und unser Sohn Nathanael, der sich in letzter Zeit darum müht zu lernen, „die Völker Hebräisch zu lehren“, und das Gelernte umzusetzen, hat das Ganze zusammengefasst, so dass es hoffentlich hilfreich ist.

Die folgende Liste ist nicht vollständig. Sie enthält Ideen, die uns teilweise von Freunden empfohlen wurden. Wenn Sie selbst irgendwo gute Erfahrungen gemacht haben, freuen wir uns über Hinweise.

Biblisches Hebräisch

Diese Ressourcen sind nach Schwierigkeitsgrad und Preis geordnet. Wenn Sie kein Hebräisch können, fangen Sie am besten ganz am Anfang an. Wenn Sie schon etwas Hintergrund haben, können Sie anhand der Beschreibungen feststellen, was am besten passt.

„Aleph with Beth“ ist ein YouTube-Kanal zum Hebräischlernen. Hier wird biblisches Hebräisch auf Hebräisch unterrichtet. Dabei geht es erst mal darum Worte zu hören und mit den passenden Begriffen zu verbinden. Mit der Zeit kommen auch immer mehr grammatische Themen dazu, die nicht erklärt, sondern anhand von Beispielen veranschaulicht werden, und natürlich auch das Alphabet. Die Videos zeichnen sich durch eingängige Didaktik und gute Aussprache aus.

Unter dem oben angegebenen Link finden sie eine kurze Erklärung des Konzepts, sowie die einzelnen Unterrichtseinheiten (ca. 5-15 Minuten pro Einheit). Nach einigen Einheiten besteht jeweils die Möglichkeit einen kurzen Selbsttest durchzuführen.

Auf der Seite www.picturehebrew.com werden unterschiedliche Ressourcen zum Hebräischlernen angeboten. Es gibt Videos, in denen die Grammatik des biblischen Hebräisch erklärt wird. Die Vorgehensweise ist systematischer als bei „Aleph with Beth“, gibt einen guten Überblick, erfordert aber mehr eigene Arbeit. Die Unterrichtssprache ist Englisch.

Die Unterrichtsvideos finden Sie auch direkt auf YouTube unter www.youtube.com/channel/UCP-m-DM6axdSmzunflBypQw/videos.

Darüber hinaus bietet „Picture Hebrew“ kostenlose Bilderbücher mit einfachen Texten. Die setzen allerdings Kenntnisse des Alphabets und Vokabulars in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden voraus.

bietet Ressourcen zum Lernen der biblischen Sprachen, darunter auch ein Set Vokabelkarten mit Bildern und Audioaufnahmen (auch für Vokabel-Apps) und Bilderbücher mit einfachen Texten zu biblischen Geschichten.

Hier kann man ein Programm zum Hebräischlernen erwerben. Die volle Version wird voraussichtlich erst im Sommer 2020 erhältlich sein. Bei Vorbestellungen erhält man allerdings Zugang zu einer vorläufigen Version, die schon ca. die Hälfte des Lernmaterials enthält.

Modernes Hebräisch

bietet Zeitschriften in einfachem Hebräisch. Von Anfängern bis Fortgeschrittene erhalten jeden Monat ein bis zwei Ausgaben aus einer israelischen Familien-Redaktion in Westjerusalem. Erklärungen und Studienhilfen sind auf Englisch.

In Israel bieten einige Kibbuzim einen Ulpan (Sprachschule):

für junge Leute bis 35 Jahre. Fünf Monate dauert ein Kurs für Anfänger (Kita Alef) oder Fortgeschrittene (Kita Bet).

Ein gutes Beispiel dafür ist der „Ulpan Ezion“ im Kibbuz Zuba: https://kibbutzulpan.org/ulpan-list/tzuba/ / https://www.facebook.com/UlpanKibbutzTzuba

und von der ersten Unterrichtsstunde: https://www.facebook.com/UlpanKibbutzTzuba/videos/1584206104960756/?v=1584206104960756

Den Bericht einer Teilnehmerin des Kurses von April bis September 2018 finden Sie auf Seite 29 der Zeitschrift der Sächsischen Israelfreunde „Zum Leben 4/2018“.