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Liebe Leser,
fast zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit ich im Januar 1999 meinen Dienst als Nahostkorrespondent des Christlichen Medienverbundes KEP antrat. Diese Zeit war für mich prägend und ich durfte, gemeinsam mit meinen Kollegen, auch Spuren hinterlassen. Dafür gebührt zuerst unserem Vater im Himmel Dank und Ehre!
Es gab Schmerzhaftes zu berichten, in Kriegszeiten, nach Anschlägen und Entführungen, oder wenn Menschen um politischer Vorstellungen willen aus ihren Häusern gerissen wurden. Es gab in Wort und Bild aber auch viel Schönes zu erzählen, von Festen, fremdartigen Denkweisen und Gebräuchen, vom Aufleben der Natur nach dem Winterregen oder wenn Jerusalem sich an einem Schneetag weiß einkleidete.
Jetzt ist die Zeit zum Abschied gekommen. Manche haben gefragt, was der eigentliche Grund dafür sei. Selbstverständlich gab es bei Israelnetz immer wieder unterschiedliche Sichtweisen und sogar menschlich Spannungen. Um das festzustellen, habe ich keine 18 Jahre gebraucht. Teils haben wir Meinungsverschiedenheiten sogar öffentlich ausgetragen. Kontroverse Diskussionen sind unverzichtbar auf dem Weg zu einer begründeten Stellungnahme. Wo Menschen gemeinsam leben und arbeiten wird immer „gestorben“. Das lehrt der Alltag. Das zeigt die Bibel.
Der Grund für meinen Abschied ist, dass meine Frau Krista und ich den Eindruck gewonnen haben, dass für uns jetzt ein neuer Lebensabschnitt dran ist. Ich möchte der Arbeit an der Bibel mehr Raum geben. Ich meine, der Israelbewegung im deutschsprachigen Raum besser dienen zu können, wenn ich nicht abhängig bin von einer einzelnen Organisation. Und schließlich sehen wir offene Türen über den deutsch-sprachigen Raum hinaus, die Rahmen und Auftrag des Christlichen Medienverbundes KEP sprengen würden. Vieles ist für uns noch unklar. Sicher ist, dass die kommende Zeit spannend wird – ein „Abenteuer mit dem Herrn“, wie ein Freund schmunzelnd kommentierte.
Unter Leitung von Christoph Irion und Dana Nowak sehe ich ein Israelnetz-Team mit großem Potential. Wenn ich wochenlang zu Vorträgen unterwegs war, haben meine Kollegen in den zurückliegenden Jahren ihre Kompetenz unter Beweis gestellt. Für die Zukunft von Israelnetz und Israelnetz Magazin bin ich zuversichtlich. An dieser Stelle sei mir ein herzlicher Dank an meine Kollegen erlaubt – für engagierte Gespräche; dafür, dass Ihr mir immer wieder den Rücken freigeschaufelt, mir viel Freiheit erlaubt und durch Euer Engagement diese Arbeit ermöglicht habt. Ich bin sehr dankbar für alles Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde.
Darf ich Sie, liebe Leser, zum Schluss um etwas bitten? – Sie haben entscheidenden Anteil daran, was mit Israelnetz gewachsen ist. Ohne Ihre Gebete, Ihre Ermutigung und Ihre Spenden wäre diese Arbeit niemals möglich gewesen. Lassen Sie uns nicht allein! Sehen Sie zum Beispiel das Impressum in diesem Heft als Leitfaden fürs Gebet. Dort sind die Namen aller Mitarbeiter aufgelistet, die in dieses Heft Zeit, Energie und Herzblut investiert haben. Beten Sie für uns! Wir sind darauf angewiesen.
Mit herzlichem Schalom grüßt Sie aus Jerusalem,
Ihr Johannes Gerloff