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Mehr als 200 Besucher aus den Palästinensischen Autonomiegebieten, Israel und Deutschland feierten am Sonntagabend in Beit Jala die Einweihung des „Beit al-Liqa“. Nach fast zwei Jahren Bauzeit wurde das Christliche Freizeit- und Schulungszentrum im Herzen der palästinensischen Autonomiestadt fertiggestellt. Mehr als eine eine Million Euro Spendengelder, vor allem aus Deutschland, haben die Durchführung des Projektes, das auch einen Kindergarten beinhaltet, während der schwierigen Zeit der „al-Aqsa-Intifada“ möglich gemacht.

Johnny Shahwan, der selbst in Beit Jala geboren und aufgewachsen ist und das Zentrum gemeinsam mit seiner deutschen Frau Marlene aufgebaut hat und leitet, definiert das „Beit al-Liqa“ als Ort der Hoffnung in der Dunkelheit, in der sich das umkämpfte Heilige Land zur Zeit befindet. Auch Musa Abu Ali, Pastor der Baptistengemeinde Beit Jala und erster Vorsitzender des „Evangelical Local Council of Churches in the Holy Land“, der in etwa einer Evangelischen Allianz in den Palästinensischen Autonomiegebieten entspricht, sprach in seinem Grußwort vom „Licht“, von der Versöhnung und der Liebe, die palästinensische Christen von diesem neuen Freizeitzentrum aus in ihre Umgebung hinein ausstrahlen wollen.

Die Palästinensische Autonomiebehörde war offiziell durch den Generaldirektor des palästinensischen Innenministeriums George Hasboun, den Bethlehemer Bürgermeister Hanna Nasser, das Mitglied des Palästinensischen Legislativrates Bishara Daoud und den für das Gebiet Bethlehem-Beit Jala zuständigen Direktor für Jugend und Sport, Khalil Shahwan, vertreten. Hasboun, der auch als Stellvertreter des Bethlehemer Gouverneurs Muhammad Madani fungiert, betonte, dass sein Land solche Zentren wie das „Beit al-Liqa“ brauche, denn: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!“

In humorvoller Weise hielt Karl-Heinz Geppert vom Liebenzeller Gemeinschaftsverband einen Rückblick auf die Bauzeit. Anfangs, so Geppert, hätte es Bedenken gegeben, ob man angesichts der palästinensisch-israelischen Unruhen überhaupt so ein Projekt in Angriff nehmen könne. „Wir bauen im Krieg“, erinnerte sich der Prediger aus Weinheim an der Bergstraße an die Worte von Johnny Shahwan, „Wenn dort Häuser zerbombt werden, bauen wir hier ein Haus zur Ehre Gottes auf!“ Im Rückblick betonte Karl-Heinz Geppert: „Dies alles ist nur möglich geworden, weil so viele Menschen für das Beit al-Liqa beten!“ Mehr als 10.000 Beter sollen nach Einschätzung Gepperts allein in Deutschland hinter dem von der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG) in Sinsheim ausgesandten deutsch-palästinensischen Ehepaar stehen.

Geppert leitet den Arbeitskreis Israel des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes. Seit Jahren begleitet er das Ehepaar Johnny und Marlene Shahwan und ihre vier Kinder in der Arbeit in Beit Jala. Mit einer mehr als 20köpfigen Reisegruppe war er zur Einweihung des Beit al-Liqa gekommen, darunter der Inspektor des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes Friedhelm Geiß, Pfarrer Johannes Luithle für den Evangeliumsdienst in Israel und das Ehepaar Helmut und Helga Ziegeler, die die Brüdergemeinde Osterholz-Scharnbeck vertraten, von der Johnny und Marlene Shahwan ausgesandt wurden. Außerdem war Dr. Roland Werner, der Leiter des Christus-Treff in Marburg, der auch das Johanniter-Hospiz in der Jerusalemer Altstadt unterhält, bei der Feier zugegen.

Pastor Evan Thomas von der Gemeinde „Beit Asaf“ in Netanja leitete eine Delegation von messianisch-jüdischen Pastoren. Mit einem großen Blumenstrauß wollten die Jesus-gläubigen Israelis ihren palästinensischen Glaubensgeschwistern ihre „Solidarität und Liebe“ zum Ausdruck bringen. Im abschließenden Gebet sprach Thomas den Wunsch aus, daß das Beit al-Liqa eine „Oase der Liebe“ werden möge.

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By Published On: August 4, 20032,7 min read

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