Teile diese Geschichte auf deiner Plattform!
Was ich in der Bibel lese, klingt nicht immer logisch. Wenn wir zum Beispiel an die Geburt Jesu denken und lesen, was der Engel zu Josef sagte: „Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben“ – und dann den Kommentar von Matthäus dazu: „damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«“ (Matthäus 1,21-23; Luther 84). Sollte er also „Jesus“ genannt werden, oder „Immanuel“? Oder „Jesus-Immanuel“, so etwa wie „Karl-Heinz“?
Heute weiß ich, dass Matthäus auf den Propheten Jesaja (7,14) aufmerksam machen wollte. Ganz praktisch wollte Er sagen: „Erinnert Euch daran, was im Buch Jesaja steht…“ So ähnlich, wie Jesus in Matthäus 24,15 sagte: „Wenn ihr nun sehen werdet … wovon gesagt ist durch den Propheten Daniel…“ (Luther 84).
„Jesus“ heißt ursprünglich auf Hebräisch „Jeschua“. Er ist der „Retter“, aber auch der „Immanuel“, der „Gott mit uns“. Er ist ein wunderbarer Ratgeber, ein Gott-Held, ein ewiger Vater, ein Friedefürst (Jesaja 9,5). Hier im Propheten Jesaja wird alles gesagt, was „Weihnachten“ beinhaltet. Es ist die Rede von einem Frieden ohne Ende und einem großen Licht.
Diese wunderbaren Verheißungen befinden sich aber inmitten von Beschreibungen schlimmer Gerichte, Kriege, Hungersnöte und Verwüstungen. Auch in diesem Jahr werden wir das Kommen unseres Heilands in einer Welt der Kriege, Hungersnöte, Krankheiten und tragischen Ereignisse feiern.
Eine jüdische Freundin erzählte mir, wie sehnsüchtig sie auf den Messias gewartet hatte. Als ihr dann eine Christin sagte, dass er schon gekommen sei, habe sie sich sehr gewundert. Ein Grund warum es Juden schwer fällt, an Jeschua als ihren Messias zu glauben, ist, dass sie von ihm eine Veränderung der ganzen Welt erwarten.
Wir Christen sehen auch noch nicht, dass Jesus alles untertan ist (Hebräer 2,8). Wir sehen noch keinen Frieden ohne Einschränkungen. Aber wir wissen, dass Er schon gekommen ist, dass Er mit uns ist. Was sagt Gott durch den Propheten Jesaja in diese Situation? „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht … Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch nicht“ (Jesaja 7,9; 8,12; Luther 84). „Heiligt den Herrn Zebaoth, Ihn sollt ihr fürchten und zu Ihm aufsehen“ (Jesaja 8,13). Möge uns das an diesem von Covid-19 gezeichneten Weihnachten gelingen.