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Die einen sind felsenfest überzeugt: Professor Emmanuel Anati hat den biblischen Berg Sinai entdeckt. Andere bekämpfen die Theorien des weltweit führenden Spezialisten für antike Felszeichnungen bis aufs Blut, suchen Argumente gegen die Funde im südlichen Negev, halten verzweifelt an dem fest, „was schon immer gelehrt wurde“, machen sich auf den Weg, um archäologische Schätze zu vernichten.

Tatsache ist, dass bis heute niemand weiß, wo der Wüstenberg liegt, an dem sich Gott den ehemaligen ägyptischen Sklaven unter der Führung des Mose offenbart hat. Die biblische Tradition endet mit der Zeit des Propheten Elia. Die rabbinische Diskussion im babylonischen Talmud macht sich weniger Gedanken über die Lage, als vielmehr über die Bedeutung des Namens des Berges Sinai.

Im 4. Jahrhundert n.Chr. suchte die byzantinische Königin Helena das Problem durch eine Vision zu lösen. An der von ihr bezeichneten Stelle steht heute das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster – jahrhundertealt, geheimnisumwittert, von orientalischen Mönchen gehütet, durch eine Schutzschrift, die auf den Propheten Mohammed zurückgeführt wird, vor moslemischer Randale bewahrt.

Viele vor allem theologisch motivierte Archäologen haben sich in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten bemüht, der Lage des „echten Sinai“ auf die Spur zu kommen. Nicht so Emmanuel Anati. Als junger Student entdeckte er 1954 bei einem archäologischen Survey das von den Beduinen „Jebel Ideid“, „Berg der Festlichkeiten“ oder „Berg der Menschenmassen“, genannte Bergmassiv.

Erst Anfang der 80er Jahre, als sich Israel im Rahmen des Friedensvertrages mit Ägypten aus der Sinaihalbinsel zurückziehen mußte, gelang es dem mittlerweile renommierten Archäologieprofessor aus Italien, sich die Rechte auf eine 200 Quadratkilometer große Fläche im südlichen Negev für seine Forschungsarbeiten zu sichern. Seitdem hat er, gemeinsam mit Kollegen und Ausgrabungsvolontären, mehr als 1.200 archäologische Fundstellen katalogisiert: Überreste von Dörfern, Lagerplätzen, Kultstätten, Ansammlungen von Felszeichnungen, bewohnten Felshöhlen, Gräbern und Geoglyphen (großflächige Figuren aus Felsbrocken).

1983 brachte ihn die Ähnlichkeit vieler Funde mit den biblischen Berichten dazu, den Har Karkom mit dem biblischen Berg Sinai zu identifizieren. Am Fuße des Berges fand er zwölf große Steine, daneben einen Altar. Eine ganze Reihe von Motiven der Felszeichnungen entsprechen biblischen Berichten. Auf einem der Gipfel des Berges gibt es eine kleine Höhle, die sowohl Mose als auch Elia bei ihren Begegnungen mit dem Gott Israels gedient haben könnte. Die Topographie des Berges scheint ebenso zu den Beschreibungen aus der Tora zu passen, wie die Lage der Quelle Beer Karkom, in der Anati das biblische Refidim zu erkennen meint. Der Fels, aus dem Mose Wasser für das murrende Volk geschlagen hatte, ist bis heute gespalten.

Man mag zu den Theorien des Professors stehen, wie man will. Bis heute ist kein anderer Berg auf der Sinaihalbinsel bekannt, der eine so reichhaltige archäologische Evidenz aufweist, wie der Har Karkom. Viele Gelehrte, die Anatis Ansichten nicht folgen, anerkennen die Bedeutung des Har Karkom als „heiligem Berg“ nicht nur in der Bronzezeit. Und das neueste Buch Anatis, „The Riddle of Mount Sinai. Archaeological Discoveries at Har Karkom“ (Das Rätsel des Berges Sinai. Archäologische Entdeckungen am Har Karkom), bietet dem, der sich ein eigenes Bild von der Beweislage machen möchte, eine einzigartige Gelegenheit, die Ergebnisse von zwanzig Jahren Forschungsarbeit kennenzulernen. Mehr als 200 Illustrationen, Farbfotos, Zeichnungen und Landkarten, machen das Buch selbst für denjenigen interessant, der sich mit dem englischen Text schwertut.

Außerdem lädt Emmanuel Anati jedes Jahr archäologisch Interessierte zur Teilnahme und Mitarbeit bei archäologischen Expeditionen ein. Das Basislager am Fuße des Har Karkom liegt Hundert Kilometer vom nächsten Wasserhahn entfernt und alles zum Leben und Arbeiten Notwendige muß mühsam herangeschafft werden über Wüstenpisten, die in jedem Winter von Sturzfluten unbegehbar gemacht werden.

Weitere Informationen und Buchbestellungen (für US$ 38,00 & Versand) an:

Centro Camuno di Studi Preistorici
25044 Capo di Ponte (BS), Italien
Telefon: +39 364 42091
Fax: +39 364 42572
Email: ccspreist@tin.it
Internet: http://www.rockart-ccsp.com

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By Published On: März 14, 20013,3 min read

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