Teile diese Geschichte auf deiner Plattform!
Liebe Leser,
die Sünden der Städte Sodom und Gomorra waren himmelschreiend. Gott wollte sich mit eigenen Augen überzeugen, dass das, was er gehört hatte, wirklich so schlimm war. So erzählt uns die Bibel (in 1. Mose 18 und 19) – und Gott selbst erzählt es seinem Freund Abraham. Als dann die Gesandten des Schöpfers kurz darauf in Sodom eintrafen, werden sie selbst Augenzeugen von der Perversion, die in der Stadt herrschte. Am moralischen Zustand von Sodom und Gomorra bestand kein Zweifel. Die Namen dieser beiden Städte sind bis heute sprichwörtlich für Verderbtheit, Sündhaftigkeit, Laster. Schlimmer geht’s nicht mehr!
Doch Abraham sonnt sich nicht in seiner Stellung als auserwählter Gerechter. Er verwickelt Gott in ein Gespräch: „Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen umbringen?!“ „Du kannst doch Gerechte und Gottlose nicht gleich behandeln?!!“ Abraham fordert von seinem Schöpfer eine differenzierte Sicht und appelliert an sein Gerechtigkeitsgefühl: „Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?!“ Und dann fängt er an, mit Gott zu feilschen – handelt mit dem Schöpfer der Welt wie das im Basar des Orients eben üblich ist, bis Gott sich schließlich einverstanden erklärt, den Sündenpfuhl zu verschonen, falls er dort noch zehn Gerechte finden sollte.
In den Augen vieler Israelfreunde stehen „die Palästinenser“ für Terror, Korruption und Hass – ganz besonders: Hass auf Israel. Der Begriff „Palästina“ ist Inbegriff für die Leugnung und den Kampf gegen das Existenzrecht des jüdischen Staates. Die meisten Terroristen sind Araber und Moslems – weshalb Leute, die entsprechend aussehen, von unseren Sicherheitsdiensten auch entsprechend unter die Lupe genommen werden. Die Fronten sind klar!
Die Geschichte vom „Sohn der Hamas“ will uns aufrütteln. Gott tut etwas. Er ist am Werk, im Verborgenen. Wir sehen nur die Spitze des Eisbergs seiner Liebe. Gottes Hände reichen bis in die Zentren des Terrors. Und ich denke, dass Gott die Beter sucht, die bereit sind, mit ihm um das, was eigentlich verloren ist, zu ringen.
Wir beanspruchen, „Miterben“ der Nachkommen Abrahams zu sein. „Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben“, schrieb der Apostel Paulus einst in seinem Brief an die Gemeinden in Galatien (3,29). Viele Christen sehen diese (und parallele) Aussagen im Neuen Testament gar als Beleg dafür, dass sie das „Israel nach dem Fleisch“ als „geistliches Israel“ ersetzt haben.
Ich denke, dass die Praxis erweisen wird, wer tatsächlich die Erben des Glaubens- und Gebetsvaters Abraham sind. „Wie könnte ich Abraham verbergen, was ich tun will“, hatte sich Gott gefragt, um ihn dann auch gleich mit der Erinnerung an den Befehl „Sei ein Segen!“ herauszufordern (vergleiche 1. Mose 18,17-18 und 1. Mose 12,2). Abraham nahm die Herausforderung an, im Gebetskampf, in der Diskussion mit Gott zum Segen für die verlorenen Völker zu werden. Die Herausforderung an uns heute ist nicht, die Erbschaft Abrahams lauthals zu beanspruchen, sondern das Erbe Abrahams tatsächlich anzutreten: Gott an eine differenzierte Sichtweise zu erinnern und mit ihm um jedes Menschenleben zu feilschen.
Dazu wünsche ich uns allen viel Mut!
Ihr Johannes Gerloff