Der Sechstagkrieg im Juni 1967 war für die Einen der große Befreiungsschlag. Das von feindseligen arabischen Ländern umgebene Israel, konnte endlich frei atmen. Der arabische Traum, die Juden ins Meer zu treiben, schien endgültig zur Illusion geworden zu sein.
Für Andere war dasselbe Ereignis der politische Sündenfall par excellence. Durch die Eroberung der Golanhöhen, des Westjordanlandes und der Sinaihalbinsel wurde aus dem kleinen jüdischen Staat ein „Groß-Israel“, das jüdische Volk zum militärischen Besatzer eines Nachbarvolkes.
Die Meinungen über die jüdischen Siedlungen, die in den folgenden Jahren in Judäa und Samaria, auf den Golanhöhen und im Sinai gegründet wurden, gehen in Israel weit auseinander. Für die einen sind sie die Rückkehr des jüdischen Volkes in seine angestammte Heimat. Für die anderen das Friedenshindernis schlechthin.
In Europa gibt es kaum eine kontroverse Diskussion zu Israels Siedlungen. Sie werden als Haupthindernis auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung betrachtet, die europäische Politiker als „alternativlos“ bezeichnen.
Johannes Gerloff beobachtet Israels Siedlungspolitik seit Mitte der 1980er Jahre. Als Berichterstatter hat er die heißen Jahre der Palästinenseraufstände vor Ort miterlebt. Die Umsetzung der Abkommen von Oslo vor Ort und die Räumung jüdischer Siedlungen im Gazastreifen und in der nördlichen Westbank hat er als Augenzeuge miterlebt.
Was bedeuten die israelischen Siedlungen für Israel, für die Palästinenser, für eine Zweistaatenlösung, für die Zukunft des Nahen Ostens? Gerloff berichtet von vor Ort, kennt beide Seiten gut und möchte Denkanstöße geben für eine Diskussion, die seit Jahrzehnten ausweglos festgefahren erscheint.
Kontakt: DIG-Arbeitsgemeinschaft Bamberg, bamberg@digev.de
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